Erkrankungen des Nervensystems wie z.B. Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Beschwerden, Demenzen, manisch-depressive Erkrankungen und die Schizophrenie können jeden unvorhergesehen treffen, treten sehr häufig in der Bevölkerung auf und verursachen großes Leid. Die Fortschritte der Medizin bieten immer bessere diagnostische und therapeutische Möglichkeiten, doch sind die verfügbaren Medikamente nicht immer ausreichend wirksam und oft mit Nebenwirkungen behaftet. Das liegt unter anderem daran, dass die Ursachen dieser Krankheiten immer noch nicht vollständig geklärt sind.

Wir wissen, dass für die Entstehung dieser Erkrankungen sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Sicherlich haben Sie durch die Medien erfahren, dass gerade in die genetische Forschung sehr viel Hoffnung bei der Suche nach den Krankheitsursachen und besseren Therapiemöglichkeiten gesetzt wird. Mit Hilfe der medizinisch-genetischen Erforschung dieser Ursachen versuchen wir, Einblicke in die Entstehung und den Verlauf der Erkrankungen zu erhalten und so zu der Entwicklung einer effizienteren Therapie und Prävention beizutragen. Der Hauptansatz der genetischen Forschung besteht in der Untersuchung individueller Variationen der Erbsubstanz, der sogenannten DNS (englisch auch DNA), welche in Form der Chromosomen in jedem Zellkern einer Körperzelle vorhanden ist. Ziel unserer Studie ist es nun herauszufinden, wie die Varianten in der DNS und Varianten in den Stoffwechselmustern zu der Entwicklung von Erkrankungen des Nervensystems beitragen. Wir wissen heute, dass bei psychischen und anderen häufigen Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Asthma) nicht eine Variante allein für die Erkrankung verantwortlich ist, sondern dass die genetischen Informationen über vielfältige Wege den Beginn und Verlauf der Erkrankung beeinflussen

Die medizinisch-genetische Forschung hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. Für viele dieser Erkrankungen kennt man bereits Abschnitte der DNS, in denen mit großer Wahrscheinlichkeit Gene liegen, die zur Krankheitsentstehung beitragen. Diese selbst sind jedoch erst ansatzweise bekannt. Unsere Studie wird einen weiteren Beitrag dazu liefern, hierüber mehr zu erfahren. Zur Erkundung der krankheitsrelevanten Gene (und v.a. solcher, die für den Verlauf der untersuchten Erkrankungen eine Rolle spielen) sind für die hier beschriebene Studie vergleichende Untersuchungen von insgesamt 3200 an schizophrener bzw. manisch-depressiver Störung Erkrankten und 3000 Gesunden vorgesehen. Durch den Vergleich der unterschiedlichen Gene bzw. der daraus gebildeten Eiweiße (Proteine) von Erkrankten und Personen aus der Allgemeinbevölkerung kann man weitere wichtige Hinweise auf die Ursachen der Erkrankungen finden.

Deshalb bitten wir sowohl Patienten als auch Personen aus der Allgemeinbevölkerung, an unserer Untersuchung teilzunehmen. Hierdurch würden Sie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der oben aufgeführten Erkrankungen leisten. Sie helfen mit, das Wissen um genetische und umweltbedingte Einflüsse auf die Entstehung dieser Störungen zu vermehren, was wiederum zu einer besseren Therapie führen kann. Ein direkter Nutzen besteht für Sie jedoch nicht.

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Last update:
21.06.2014